Begenung Seite 1

Begegnungen und Erlebnisse

Dieser Kleine mit seinem ...

ist heute auch mit Herz und Seele Opa und Uropa.

und er hat so viele nette Begegnungen

 

Hamburg, November 2012

 

23 Jahre und 1 Tag nach der

Geburtsstunde der Deutschen Einheit

 

 

Drei herrliche Tage in Tangermünde neigten sich dem Ende.


Tangermünder getroffen, viele nette Gespräche getätigt, Versprechen eingelöst, Einkäufe erledigt, Hotelzimmer geräumt und alle Sachen im Auto verstaut, hatte ich bis zum Mittagessen noch etwa zwei Stunden Zeit, um mein Tangermünde noch einmal in aller Ruhe auf mich einwirken lassen zu können.


Ich schlenderte an Elbe und Tanger entlang, ging ein letztes Mal durch die Lange Straße und verweilte immer wieder einen Moment für ein Kurzgespräch. Nur mein Mittagessen sollte ich wohl allein einnehmen, denn all meine Gesprächspartner waren versorgt oder unabkömmlich. So ging ich schließlich allein durch die Kirchstraße Richtung Neustädter Tor meinem Mittagessen, im Lokal „Zum Neustädter Platz“ entgegen.


Zwischen der Nicolaikirche und dem Neustädter Tor kam eine junge Frau aus der Lange Straße in meine Richtung. Wir kannten uns nicht, aber ich lud sie zum Mittagessen ein, und wir gingen gemeinsam in das bereits genannte Lokal. Für meine Begleitung war die Mittagszeit verfrüht, deshalb trank sie Tee, und ich trank Selters vor meinem Mittagsmal.


Ihr hatte ich mich als Tourist aus Hamburg vorgestellt und hatte daraufhin erfahren, dass sie aus Magdeburg ist, und wir erzählten und hörten uns gegenseitig zu. Unsere Unterhaltung war richtig herzerfrischend, und zwischenzeitlich hatte jeder von dem anderen eine Aufnahme gemacht


und zum Schluß nannten wir uns bei den Vornamen.


Später las ich in der eMail von Gabi aus Magdeburg:


„… Noch nie in meinem Leben habe ich eine Einladung von einem Bürger aus Westdeutschland bekommen. Das zeigt mir aber, dass endlich die Grenzen in den Köpfen der Menschen von einem zweigeteilten Deutschland verschwunden sind. So offen, wie du auf Menschen zugehst, ist so wunderbar und erfrischend zugleich. Ich danke für die schönen Stunden an deiner Seite und für die vielen, vielen kleinen Kurzgeschichten und Erzählungen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte. Würde mich natürlich sehr freuen, wenn wir uns mal Wiedersehen würden. Meine Einladung steht - du bist jederzeit herzlich Willkommen in Magdeburg. Natürlich reise ich auch gern wieder nach Tangermünde um dich dort zu treffen. Gib ein Zeichen, wenn du wieder vor hast dort hinzureisen. …“

Ja liebe Gabi aus Magdeburg, wenn es wieder wärmer wird, und die Tage länger sind, werden wir unser Gespräch in Tangermünde fortsetzen. Du sprichst meiner Helga und mir aus dem Herzen.

Wir danken dir, denn auch du bist ein Elternteil des Kindes Deutsche Einheit.


Aus Hamburg grüßt freundlich Herbert Jerrentrup sen.


 

Hamburg, Mai 2012

 

Im Hotel Schloß Tangermünde

 

 

Ein Stadtbesucher aus Hamburg hatte das Hotel verlassen, und das Ehepaar aus Bayern war auf dem Weg ins Hotel. Sie hatten sich noch nie gesehen, standen sich aber plötzlich gegenüber und begannen ein Gespräch. Der Wind ließ die Bayerin etwas frösteln, deshalb lud der Hamburger auf ein Getränk ins Restaurant ein, denn es hatte sich gezeigt, dass die Bayern gar nichts über Tangermünde wussten, und der Hamburger auch Stadtführer von Tangermünde häztte sein können.


Es gab viel zu erzählen, denn die Bayern waren das erste Mal in Tangermünde, wogegen der Hamburger schon sehr oft dort gewesen ist.


Viele Fragen konnten beantwortet werden oder brauchten bei dem Erzählen gar nicht mehr gestellt zu werden. Unter anderem kam auch das Gespräch auf die Deutsche Einheit, und es wurde deutlich, dass die Bayern ein Volk für sich sind und sie von daher die Deutsche Einheit wenig interessierte. Selbstverständlich war ihnen dieses Ereignis aus Fernsehberichten geläufig, aber wichtig erschien es ihnen für die Deutschen im Norden.


Da hatte ein Bayer die Situation so ausgedrückt, wie es der Hamburger aus der Vielzahl seiner Gespräche auch schon festgestellt hatte. Das Nord/Süd-Gespräch ist aber gegenseitig so ehrlich geführt worden, dass es eine Freude gewesen ist. Visitenkarten wurden ausgetauscht und ein Foto geknipst…



Der Hamburger wusste noch zu berichten, dass zumindest eine Münchnerin anders war, denn sie hatte 50,- DM auf das Spendenkonto für die Kirchturmspitze der St. Stephanskirche in Tangemünde überwiesen. Der Grund war, dass sie viele Weltreisen unternommen hätten. So war sie als 85jährige auch nach Tangermünde gekommen. Wegen ihrer Gehbehinderung war sie auf dem Schiff geblieben. Von ihren Mitreisenden hatte sie ein Buch über Tangermünde erhalten und es ansehen dürfen. Sie hatte es durchgelesen und sich spontan an dieser Spendenaktion beteiligt: „Das kleine Buch hat mir gefallen, und ein Schmarotzer bin ich nicht“, waren ihre Worte am Telefon.


Die offenherzigen freundlichen Bayern hatten nach mehr als einer Gesprächsstunde die Einladung des Hamburgers umgedreht und seine spontane Einladungsrunde übernommen. Davon waren sie nicht abzubringen. Da es zwei zu eins stand, gab der Eine nach…


Gemeinsam verließen sie das Restaurant und trennten sich nach einer freundlichen Verabschiedung.


Ob jemand Nikotinnachschub benötigte?

 

Ein Telefonat wird Aufschluss bringen, grüßt Herbert Jerrentrup sen.

 

 

Hamburg, November 2010

Sport im Altersheim

 


Werner war nicht in seinem Zimmer, und deshalb wurde ich in den Sportraum geschickt.


Dort saßen
die Aktiven im Kreis und machten alle eifrig mit.

Sie hatten mein Eintreten gar nicht bemerkt. Ich setzte mich zu ihnen auf den leeren Platz und machte auch mit, zumal meine persönlichen Sportstunden wegen meines Tangermünde-Besuches drei Tage ausgefallen waren. Von der Sportübungsleiterin Frau Müller bekam ich auch ein blaues Säckchen auf den Fuß und hörte: „Fuß nach oben, nach links, rechts, und linksherum und rechtsherum drehen usw. usw.“

Auf dem Bild schlafen die aktiven Sportler nicht, nein sie drehen den Kopf nach links, nach rechts, nach oben und nach unten. Immer schön langsam und jeweils einen Moment verhalten.


Der Auslöser meines Fotoapparates machte zum Abschluss der Sportstunde ein zweites Mal Klick,

und Frau Müller hat Werner und alle anderen entlassen, damit wir unsere Besucherstunde fortsetzen konnten.

Danke für den angenehmen Augenblick.

Wieder in Hamburg grüßt Herbert Jerrentrup sen.

 

Hamburg, den 26. Juni 2010

Am Zollenspieker Fähranleger

5 Personen an einem Tisch

 

 

Ein Herr saß am großen Tisch allein und ein Ehepaar gesellte sich zu ihm. Es war als hätten alle drei auf ein Gespräch gewartet, begann auch sofort eine nette Unterhaltung mit Fragen und Antworten.


„Fahren Sie auch Fahrrad?“ war die erste Frage.


„Ja, aber leider viel zu selten“ war die Antwort.


„Sind Sie mit dem Motorrad hier, und welches gehört Ihnen denn?" ging es weiter.


„Die Blaue ist meine“ entgegnete der freundliche Herr.


In dem fein aufgereihten Pulk von Motorrädern war tatsächlich ein blaues Motorrad zu erkennen. Es hatte den Anschein, als hätte der Händler es poliert und dem Herrn dort gerade übergeben. Dem war aber nicht so, denn die meisten der anderen Maschinen glänzten ebenso, denn es waren die Harley - Tage in Hamburg.


Glücklicher Weise hatten wir unsere beiden Fahrräder etwas abseits gestellt, denn obwohl sauber geputzt, glänzten sie nicht annähernd so wie der Chrom der vielen Motorräder. Dem Gespräch tat es keinen Abbruch, nein, es setzte sich noch jemand mit Harley-Kleidung höflich fragend an unseren Tisch. Dann kam noch dessen Nachbar, der Kaffee und Curry-Wurst von der Wurst- und Getränkebude mitbrachte, hinzu.


Aus dem Dreiergespräch ist ein nahtlos übergehendes Fünfergespräch geworden. Wir erfuhren, dass der eine Nachbar den anderen eines Tages mit seiner Harley auf eine Kurztour mitgenommen hatte. Diese eine Fahrt hatte gereicht; der andere kaufte sich erst ein kleines Motorrad, dann ein anderes und jetzt ist er auch im Besitz Harley, und nun genießen beide das schöne Harley-Gefühl.


„Das blaue Motorrad gehört dem Herrn“, klärte meine Helga die beiden Harley-Gesprächspartner auf. Ein Blick und wie aus einem Mund kam es zurück: „die Gold Wing dort?“


Kenner kennen sich eben aus…


Harley- und Gold Wing - Fahrgefühle müssen ähnlich sein, denn die Frau des G-W-Fahrers soll sogar schon mal in ihrem Sitz während der Fahrt eingeschlafen sein. „Das ist ja gefährlich,“ entfuhr es meiner Helga.

Aber wir erfuhren, wenn die Frau hinten im Sitz angeschnallt ist, kann ihr gar nichts passieren. Das soll ähnlich sicher wie angeschnallt im Auto sein.

In Zukunft soll so etwas trotzdem nicht mehr vorkommen...

Und während wir unser nettes lebhaftes Fünfergespräch führten, tobte im Wasser ein Kampf auf Leben und Tod. Ein Kormoran hatte einen recht großen Aal gepackt aber wohl nicht richtig im Schnabel, denn der Aal wollte sich nicht schlucken lassen. Er drehte seinen geschmeidigen langen Körper um den Hals des Kormorans. Der Kormoran tauchte mehrmals wieder ab und kam mit einem anderen Festhaltegriff wieder an die Oberfläche und der Aal umschlang jedes Mal wieder den Hals. Durch das mehrmalige Ab- und Auftauchen war für uns Zuschauer nicht sicher, wer letztlich der Sieger gewesen ist, zumal die Fähre wieder anlegte, und unser Beobachtungsfeld sich verändert hatte.


Die Fähre hatte schon mehrfach die Elbe überquert, aber die Harley-Fahrer machten gar keine Anstalten, sich dem netten Gespräch zu entziehen, und so fuhr die Fähre noch zweimal ohne besagte Harleys an das andere Elbufer. Aus jedem Lebensbereich wurde noch dies und das erzählt. Weder die unterschiedlichen Lebensjahre, noch die Preise der Maschinen oder unsere nicht ganz so toll glänzenden Fahrräder spielten eine Rolle. Für jeden war eine kleine Bereicherung seiner Gedanken dabei.


Als die Fähre wieder anlegte, verabschiedeten wir uns, und die Harley-Fahrer bestiegen ihre Maschinen, der Gold Wing - Fahrer erwartete noch auf einen anderen Motorrad-Fahrer, der sich über Handy gemeldet hatte, und wir Senioren fuhren mit unseren Fahrrädern nach oben über den Deich und die Sonne schien für uns alle...

Das ist keine Selbstverständlichkeit unter 70jährigen Senioren, und dafür bin ich persönlich dankbar...


 

Tangermünde, den 3. Juli 2009

Ein Versprechen

mit Handschlag besiegelt

 

Am 23. April 2009 begegneten wir uns zufällig in der Lindenstraße vor unserer alten „Knabenschule“. Hermann Zwinger, der älteste Tangermünder mit 102 Jahren, kam mir mit seinem Gehstock entgegen, und wir wechselten ein paar freundliche Worte. Dann meinte Hermann: „Wenn du wieder in Tangermünde bist, besuchst Du mich zu Hause.“ „Versprochen?!“ und schon war es per Tangermünder Handschlag abgemacht.

Hermann ging weiter Richtung Fritz Schulenburg Straße, und ich grübelte über das Warum, und wie und womit ich ihm wohl eine Freude bereiten könnte. Schließlich war er ein bekannter Maler, der auch noch im Alter von 102 Jahren immer Bilder malte. In Hamburg grübelte ich noch immer, bis aus Tangermünde von Rudi B. die Sterbe- und Trauerfeier-Anzeige mit Zeitungsbericht auf meinem Bildschirm war.

Ja, lieber Hermann Zwinger, am 3. Juli 2009 habe ich nun mein Versprechen anlässlich Deiner Trauerfeier eingelöst. Dein neues ewiges Zuhause ist jetzt auf dem Tangermünder Friedhof. Wir hatten uns den Besuch zwar ganz anders vorgestellt, aber der Liebe Gott hatte eine andere Vorsehung für Dich.

Dein „kleiner“ Bruder Gerhard hatte die Vorbereitungen für deine Trauerfeier, im Alter von 96 Jahren, getätigt. Mit seinem freundlichen Nachbarn war er dann zur Trauerfeier aus Duisburg angereist. Das sehr warme Wetter und die Umstände hatten ihm sehr zu schaffen gemacht. Er musste vor und nach der Trauerfeier das Hotel-Bett hüten. Aber als die Trauergemeinde zu Deinem letzten Gebet aufgestanden war, hatte Gerhard so viel Kraft, dass er mit aufstehen konnte. Aus den Tangermünder Jungmühlen hattet Ihr 1907 und 1913 offensichtlich besondere Gene in die Wiege gelegt bekommen.

Lieber Hermann Zwinger Deine Trauerfeier neigte sich dem Ende. Eine letzte Verneigung vor Deinem Sarg, und von weitem erklang der Glockenschlag…

Zum Abschied lieber Gerhard Zwinger, im Auto deines freundlichen Nachbarn aus Duisburg, trennte auch uns ein Händedruck vor Deiner Heimfahrt nach Duisburg. Nun wünsche ich Dir einen ähnlich zufriedenen und langen Lebensabend wie Deinem „großen“ Bruder Hermann Zwinger.

Für Dich, lieber Leser, füge ich ein Bild von Hermann Zwinger aus seinem Buch

Es war einmal in

Tangermünde

 

ein.

Es ist 2006 veröffentlicht worden, und ich hatte mir damals gleich ein Buch in Tangermünde gekauft. Die bestechenden Erinnerungen und Beschreibungen von Hermann Zwinger sind von den jungen Tangermünder Stadtführern, unter Anleitung von Petra Hoffmann, geschrieben worden.

Aus Hamburg grüßt freundlich Herbert Jerrentrup sen.


 

Tangermünde, den 2. Juli 2009

Ein Gespräch in Tangermünde

zwischen Hallenserin und Hamburger

 

Vor dem Neustädter Tor erklärte eine Dame einem etwas jüngeren Herrn die ursprüngliche Bedeutung des Schrotturmes.
Beim Vorbeigehen hatte ich ein paar Worte mitgehört und war verwundert, dass eine Dame die Technik der Schrotherstellung erklären konnte. Ich verweilte, und wir kamen zu dritt ins Gespräch.
Das war gut, denn der Begriff Schrot war ihr entfallen, und sie hatte sich mit Bleikugeln beholfen.
Nun kam meine häufigste Frage, ob sie aus Tangermünde sei. Die Dame hatte vor vielen Jahren in Tangermünde gelebt und wohnt jetzt in Halle. Ihr Sohn war mit ihr nach Tangermünde gefahren…
„In Halle lebt die Lebensfreundin meiner verstorbenen Mutter in einem Seniorenheim“, meinte ich.. Sie ist den Tangermündern bekannt als Erika Brandt (verw.Sobanski, jetzt Siegmann)“, „Und die kenne ich“, meinte die Dame, denn sie hatte seinerzeit einen Bericht in der Zeitung gelesen, als Erika von mir, für einen Tag nach Tangermünde „entführt“, worden war.
Den Artikel hatte sie damals ausgeschnitten und Erika in Halle an die Wohnanschrift geschickt. Damals waren die Nummern und Adressen noch in Telefonbüchern eingetragen.
Später hatten Erika und die Dame sich noch zu Kaffee und Kuchen getroffen.
Diese Begebenheiten waren mir anlässlich meiner regelmäßigen Telefonate von Hamburg nach Halle von Erika erzählt worden.
So etwas kann es doch nicht geben… Und es gibt es doch. Das Abendlicht reichte gerade noch für eine Aufnahme mit dem Schrotturm als Hintergrund.


Die Aufnahme kann ich einfügen, aber der Name dieser überraschend aufmerksamen Dame ist meinen kleinen grauen Zellen leider entfallen…


Dankend für das unverhofft nette und kaum zu glaubende Gespräch
grüßt aus Hamburg Herbert Jerrentrup sen.

 

Tangermünde, den 2. Juli 2009

Oh Hamburger Luft

 

Oh Hamburger Luft, plötzlich warst du in Tangermünde verpufft. Ich hatte also einen platten Reifen, und Herr Gerike half mir sofort. Schwuppdiwupp hing mein Fahrrad an seinem Arbeitsplatz, denn seine Kompressorluft wollte auch nicht halten. Herr Gerike baute das Hinterrad aus, setzte einen neuen Schlauch ein, pumpte Tangermünder Luft auf, und montierte alles wieder zusammen. Wie es sich für einen Fahrrad-Fachmann gehört, zog er auch gleich noch die Schrauben und Muttern der vorderen Beleuchtung nach, und schon bekam ich mein Klapp-Fahrrad fahrbereit zurück.

Während er noch hantierte, machte ich eine Aufnahme, und dann konnte ich 3 Tage durch Tangermünde fahren, und die Sonne lachte dazu.

Nun bin ich wieder zu Hause. Die Tangermünder Luft hält noch immer...

Nochmals dankend grüßt aus Hamburg Herbert Jerrentrup sen.

 

Hamburg, den 25. Juni 2009

Begenung der Herzen

in großer Vielfalt

 

Am 18. Juni 2009 saß ich im Warteraum meines Zahnarztes, als sich eine Dame eine Zeitschrift holte. Sie beugte ihr Knie und strich mit der Hand darüber. Solche Bewegungen waren mir von meiner Helga z. Zt. bekannt, denn sie hatte starke Knieprobleme und wartete auf einen OP-Termin.

„Oh, diese Kniebeschwerden“, meinte ich, und wir kamen ins Gespräch vom Knie zum Herzen und Dinge, die es zwischen Himmel und Erde gibt, für die wir keine Erklärungen haben.
Zum Lesen war Frau Jonas, so stand es auf ihrer hübschen Visitenkarte:

nicht gekommen.

Sie steckte sich meine Visitenkarte ein, und dann war unser sehr nettes Gespräch durch den Zahnarztaufruf je beendet.

Macht nichts, dachte ich und klickte die „Intuition des Herzens“ an.

Auf der Homepage erkannte ich, dass ihr Mann ein Künstler ist, mit eigenen Gedanken in die Größe bis in das Kleinste von der Gegenwart in die Vergangenheit und in die Zukunft. Er ist in der Lage vieles mit dem Herzen für sich und Betrachter auszudrücken.

Wenige Tage später radelte ich mit meinem Fahrrad, denn meine Helga war gerade am rechten Knie operiert, durch die Heinrich-Osterath-Straße. Da sah ich sie dann, die vielen Herzen, in den verschiedenen Variationen. Die Gedanken des Künstlers sind schriftlich hinzugefügt. Ich ging staunend von einem Kunstwerk zum nächsten, als dann Herr Jonas zu mir kam, und mir noch weitere Gedanken schilderte.

Eine Stunde später kam dann Frau Jonas mit dem Auto nach Hause, und unser Gespräch dehnte sich noch recht lange aus.

Da ich meinen Medion-Fotoapparat von Aldi mit Jenoptik-Ersatz-Tasche nicht bei mir hatte, habe ich hier „Das bewegte Leben“ aus Herzen unterschiedlicher Materialien:

von Herrn Jonas übernommen.

Ich denke, daß auch Du herzlich eingeladen bist, zur kostenlosen Besichtigung dieser Kunstwerke.

Viel Freude dabei wünscht Herbert Jerrentrup sen.

 

Hamburg, den 28. Juli 2009

Aida

Es war Sonnabend der 13. oder Sonntag der 14. Juni 2009 am späten Nachmittag, als ich auf dem Weg nach Hause war, und in der Justus-Brinkmann-Straße unterhalb des Seniorenheimes CURA von einer jungen Frau nach der nächsten Bushaltestelle gefragt worden bin.

Auf meine Frage, ob sie denn dort arbeiten würde, entgegnete mir die junge Frau, daß sie im Haus CURA jemanden besucht hätte.


Ich beschrieb ihr den Weg. Dann gingen wir die gleiche Richtung erzählend nebeneinander her. Irgendetwas faszinierte uns gegenseitig, und wir sprachen immer schneller, denn der Bus musste bald kommen. Es gab noch so viel zu erzählen. Sie wollte sich meine Adresse aufschreiben, und ich reichte ihr daraufhin meine Visitenkarte, um gegebenenfalls über das Internet Kontakt gegenseitig halten zu können.


„Herbert ist ihr Vorname“, meinte sie und stellte sich mit „Aida“ vor.


Während des Erzählens hielt plötzlich der Bus. Aida drückte mich, stieg ein, versicherte mir, dass sie sich ganz bestimmt melden würde.

Sie winkte aus dem Bus, und ich winkte zurück.

Zu Hause erzählte ich meiner Helga von dieser angenehmen Begegnung, und dann wartete ich auf die versprochene Nachricht.

Leider warte ich noch immer Aida, doch meine Gedanken verblassen…