Gesund 13

Autor: Herbert Jerrentrup sen. Hamburg

Körper, Geist und Phänomen

eigene Erfahrungen

 

"Urologier"

 

 

Was ist das denn für ein Wort?

Es ist ein neues Wortspiel, in der überdimensionalen Geldgier unserer heutigen Zeit, und leitet sich von Urologe, Fachmann der Urologie bis zur Urologier als höchste Steigerung ab.

Führende Topmanager, Politiker usw. haben die Gier ins unermessliche gesteigert, und ich habe eine solche Gier nun auch aus meinem Portemonnaie bzw. von meinem Konto stillen dürfen.

Nie wollte ich zum Urologen und hatte mir ganz fest vorgenommen, mich von dem ungeliebten Krebs der Männer, dem Prostatakrebs fernzuhalten.

Gesund leben, Freude suchen und verteilen, einfach Zufriedenheit im Herzen haben, ist eine Möglichkeit diesem Ziel recht nahe zu kommen. Aber letztlich entscheidet immer noch der liebe Gott oder die Natur über uns. Darüber bin ich mir auch im Klaren.


Eine Vorsorgeuntersuchung:

2004 hin zu meiner Ärztin und die Vorsorgeuntersuchung machen lassen. Vorsicht ist besser als Nachsicht und jünger werde ich schließlich auch nicht.

Als meine Werte vorlagen, saß ich dann bei meiner Ärztin und erfuhr, dass mein PSA-Wert gestiegen ist und eine urologische Untersuchung erforderlich macht.

"Muß das denn sein?"

Meine Ärztin ließ nicht locker und schrieb mir eine Überweisung, und ich machte mich auf den Weg zu einem Urologen, der sich wirklich fürsorglich um mich kümmerte. Nach einem längeren Einführungsgespräch und anschaulichen Erklärungen folgte die Abgabe einer Urinprobe und die urologische Untersuchung, die ich teilweise auch an einem Bildschirm verfolgen konnte. Ich erfuhr, dass ich rechts eine Doppelniere habe. Auf der linken Seite hatte es nicht zur Doppelniere gereicht, aber eine normale Niere mit Doppelnieren-Ansatz tut es auch prima.

Mir ging es schließlich gut, und ich hatte keine Beschwerden. Nur mein PSA-Wert, der sich aus Prostata-Absonderungen ergibt, war bei mir bis 6 geklettert und da ist Vorsicht geboten, wie mir erklärt worden war. Der Urologe wusste zu berichten, dass er auch Patienten hat, die einen PSA-Wert von 15 erreicht haben, aber noch immer keinen Prostatakrebs hätten.

Dann habe ich ja noch reichlich viel Spannbreite, dachte ich für mich, und so konnte ich auch den unangenehmen Teil der rektalen Untersuchung schon viel besser ertragen.

Außer einer vergrößerten Prostata ließ sich kein Krebs ertasten.

Wieder ein innerliches Hurra!

Na gut, dann nahm ich die empfohlene Arznei, um von dem hohen PSA-Wert herunterzukommen. Mit der Nachuntersuchung war ich 3 Wochen später auch einverstanden.

Noch während ich meine ersten Pillen geschluckt hatte, bekam ich eine "Rechnungs-Pille" in Höhe von 403 Euro. Das sind ja 800 DM dachte ich noch und das für eine knappe Stunde Behandlung. Die Rechnung war aber so ausführlich aufgeschlüsselt, dass selbst der Computer dafür eine lange Zeit benötigt zu haben schien. Ist ja für meine Gesundheit, und ich überwies den Betrag.

Ganz nach Vorschrift schluckte ich alle verordneten Pillen und erschien auch pünktlich zu dem vereinbarten Nachuntersuchungstermin.

Nach meiner zweiten "Urinspende" lag ich auch schon wieder zur Nachuntersuchung auf der Pritsche. Bildschirm ansehen und rektale Untersuchung , und schon war ich wieder draußen.

Dann bekam ich noch ein Begleitschreiben für meine Hausärztin mit, damit sie eine 2. Blutuntersuchung veranlassen sollte, um gleiche Ausgangspunkte für die PSA-Werte zu haben. Das leuchtete mir ein, aber warum hatte es der Urologe diesmal so eilig? Mit Aus- und Anziehen waren knapp 10 Minuten vergangen, und ich saß wieder in meinem Auto.

Schnurstracks fuhr ich zu meiner Hausärztin. Termin für die zweite Blutentnahme vereinbart, die Blutentnahme nebst Blutuntersuchung vornehmen lassen und ein paar Tage später wusste ich, dass die Behandlung Erfolg gehabt hatte.

Der PSA-Wert war von 6 auf 3 gesunken, und die 403 Euro waren sinnvoll angelegt.

Im Nachherein ist mir die Eile bei der Nachuntersuchung des Urologen klar geworden. Die Urologier hatte ihn übermannt, denn für die Nachuntersuchung hatte er 255 Euro in Rechnung gestellt.

In DM ausgedrückt, kosteten mich meine 3 PSA-Punkte 1300,- DM. Ist das etwa keine Urologier?

Ach ja, und so ganz nebenbei erhielt ich als Zugabe, bei dem schmerzhaften rektalen ärztlichen Eingriff, noch eine Hämorrhoide als Andenken. Was will ich mehr?

Glücklicher Weise haben wir jetzt die europäische Einheitswährung. Die Rechnungen beliefen sich real auf "nur" 658 Euro, wobei die bescheidenen Hausarztkosten und die Gebühren für Blutuntersuchungen sowie die Pillen von der Apotheke noch nicht mit eingerechnet sind.

Hoffentlich brauche ich keine weitere Urologier über mich ergehen lassen, noch fühle ich mich gesund und ich hoffe, daß Dich diese Urologier nicht umgehauen hat.

Bleib schön gesund.

zurück
Inhalt
weiter